Lutherrose
Botschaft der Republik Polen

Heinz Drews                                                        Hamburg, den 3. August 2004

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22249 Hamburg

 

Botschaft der Republik Polen

Lassenstrasse 19-20

14193 Berlin

 

Am 23. Juli 2004 ist ein Schreiben an den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Gerhard Schröder, ergangen, das als Ablichtung zur Information für die Polnische Botschaft beigefügt ist.

Die irreführenden und fälschlichen Geschichtsdarstellungen, die der deutsche Bundeskanzler auf der Feier zum sechzigjährigen  Gedenken des Warschauer Ghetto- Aufstandes in Warschau von sich gegeben hat, können nicht unwidersprochen bleiben. Es wird dazu noch einen ausführliche Stellungnahme an den deutschen Bundeskanzler ergehen, die der Polnischen Botschaft als Ablichtung zugeleitet werden wird.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Verbrechen des Hitler- Regimes kollektiv auch auf die deutschen Vertriebenen übertragen, um ihnen so ehrendes Andenken für die Opfer der Vertreibung zu verweigern, indem er sich gegen die Errichtung eines entsprechenden Mahnmales ausgesprochen hat.

Die Verbrechen und grausamen Exzesse, die an Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg begangen worden sind, werden mit der Begründung gerechtfertigt, die Deutschen hätten das alles angefangen. Diese Begründung greift einfach zu kurz, diese Ausrede ist einfach zu billig. Es ist nicht erkennbar, wie mit dieser Methode versöhnlicher Geist entstehen soll.

In Polen wird des öfteren die Polnische Teilung von 1772 bis 1795 in die Auseinandersetzung einbezogen. Im Hinblick auf die Vertreibung der Deutschen nach 1945 aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ist das unzulässig. Preußen hat in der Aufteilung Polens im 18. Jahrhundert zwischen Russland, Österreich und Preußen auch Grenzen verschoben, es hat aber nicht die Menschen mit verschoben, und es hat auch nicht die kulturelle Eigenständigkeit seiner polnischen Gebiete und Bewohner angetastet.

Das ist heute in Deutschland anders. Das kulturelle Leben ist angelsächsisch geprägt. Den Mitteln, die dabei eingesetzt werden, kann eine Redlichkeit nicht in jedem Fall zuerkannt werden.

Der deutsche Bundeskanzler hat bei seiner Rede in Warschau Rücksicht genommen auf die im „Überleitungsvertrag“ festgesetzten Bedingungen, die mit der historischen Wirklichkeit, wie sich ereignet hat, nicht in Einklang gebracht werden können.

Wer überzeugt ist, Wahrheit, Gerechtigkeit und das Recht auf seiner Seite zu haben, der hätte es nicht nötig zu solchen Mitteln zu greifen, wie sie in diesem Vertragswerk zur Bedingung gemacht worden sind.

Es wird nicht gelingen, die historische Wahrheit und Wirklichkeit auf die Länge der Zeit zu unterdrücken. Die Geschichte wird sich eine Bahn brechen auf dem Weg zur Wahrheit, selbsttätig, ohne gewalttätiges menschliches Dazutun.

       Mit freundlichen Grüßen
       Heinz Drews12

Gerhard Schröde Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Überleitungsvertrag

Außenminister der Bundesrepublik Deutschland Joseph FischerSeiten Anfang12Gerhard Schröde Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

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