Lutherrose
 
Hamburger Echo

Das „Hamburger Echo“ in seiner Ausgabe vom 14. Januar 1933

Das „Hamburger Echo“ war eine der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands nahe stehende Tageszeitung zur Zeit der Weimarer Republik. Sie hat auch nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre bestanden, und ihr Erscheinen dann eingestellt.

Am 31. Januar 1933, einen Tag nach der Machtübernahme der Regierung durch die NSDAP, veröffentlichte das „Hamburger Echo“ in großer Aufmachung einen Aufruf zum Widerstand gegen die neuen Machthaber. Im März 1933 musste sie ihr Erscheinen einstellen und gehörte somit zu den ersten Opfern, die dem Gewaltmonopol der NSDAP weichen mussten.

Was am 14. Januar 1933 im „Hamburger Echo“ berichtet wurde, ist besonders aufschlussreich auch mit einem Bezug zur politischen Gegenwart. Wir verfügen hier über eine Quelle mit direkten Bezug zum Zeitgeschehen der entscheidenden Wochen des Jahres, mit dem in Deutschland eine unheilvolle Entwicklung sich ständig steigernd ihren Verlauf nahm. Wir erfahren aus dieser Quelle etwas, was ein anderes Licht auf die Ereignisse wirft als die Form, in der sie gegenwärtig zumeist dargeboten werden.

Die Geschehnisse der Zeit, die zur NS-Herrschaft führten, erfahren oft eine Deutung und Darstellung, in denen Mächte und Individuen mit ihren Handlungen in dem, was in der gegenwärtigen Tagespolitik die Vergangenheitsbewältigung ausmacht, nicht vorkommen.

In der besagten Ausgabe des „Hamburger Echo“ ist ein Beitrag zu finden mit dem Titel:

NSDAP. pumpt jüdischen Bankier an

Dieser Beitrag bot am 21. Oktober 1985 die Veranlassung zu einer Stellungnahme an die Israelische Botschaft, die am 24. Oktober 1985 beantwortet worden ist. Der Presseartikel hat der Israelischen Botschaft nicht in seinem gesamten Inhalt vorgelegen, sondern nur Zitate daraus.

Der Presseartikel vom 14. Januar 1933, die Stellungnahme vom 21. Oktober 1985 sowie das Antwortschreiben der Israelischen Botschaft vom 24. Oktober 1985 sind nachfolgend veröffentlicht und können so eingesehen werden.

Der Pressebeitrag selbst ist in Fraktur gehalten, wie in damaliger Zeit üblich. Da diese Schriftform heute nicht mehr geläufig ist, soll der letzte Abschnitt der alles Wesentliche enthält, hier noch einmal als Zitat aufgeführt werden:

„Pikant ist übrigens die Tatsache, dass die Partei, die sich als besonders national hinstellt, ihr Geld aus dem Ausland bekommt und dafür deutschen Grund und Boden an ausländische Finanzleute verpfändet. Dass der Bruder des Herrn Wallenberg während des Krieges als schwedischer Außenminister im Jahre 1916 die Ententepolitik unterstützte, rundet das Bild nur ab.“

Die in Zusammenhang mit den aufgeführten Ereignissen aufgestellte These von einer machtpolitischen Verflechtung, in der alle am politischen Ränkespiel beteiligten Mächte der Zeit sich vermeintliche Vorteile zu verschaffen gedachten, ist von der Israelischen Botschaft zurückgewiesen worden. Die moralischen Grundsätze und ethischen Maßstäbe, die heute an die Zeit vor siebzig Jahren angelegt werden, um sie politisch zu verwerten, hatten damals keine Gültigkeit. Hätten sie eine Gültigkeit besessen, wäre die Geschichte anders verlaufen.

Das lässt sich besonders deutlich am Verhalten der angelsächsischen Mächte festmachen. Bis in die spitzen der Regierungskreise lagen Informationen vor über die Tätigkeit deutscher Einsatzkommandos während des Zweiten Weltkrieges, weil deren Code entschlüsselt worden war. Der amerikanische Finanzminister Henry Morgenthau ist als Jude mehrfach bei seinem Präsidenten Franklin D. Roosevelt vorstellig geworden, damit etwas unternommen werde. Er ist auf Ablehnung gestoßen. Sie haben nicht nur genauestens mitgehört, sie haben auch genauestens mit gesehen. Das ist mehr als nur unterlassene Hilfeleistung.

Informationen darüber können im Internet unter: www. evidenceincamera.co.uk abgerufen werden

NS-Herrschaft

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